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  • syvoyage2

In der Heimat des Odysses

Aktualisiert: 7. Nov. 2023

Odysseus hat seine Heimat Ithaka zur Klärung so mancher Unstimmigkeiten (vermutlich verbunden mit der Lust auf mehr Macht und Reichtum) Richtung Troja verlassen. Nach 10 Jahren Kräfte messen, Anwendung von List und Tücke (hölzerne Pferde und so....) macht sich Odysseus auf den Weg nach Hause. Er braucht dazu 10 weitere Jahre...

Dieser Teil macht mich wehmütig. Ich sollte doch in knapp 11 Monaten wieder zu Hause sein.

Grund für die verzögerte Heimkehr waren Sex, Drugs and Rock'n Roll der damaligen Zeit. Ausserdem hatte er Poseidon vergrämt. Manchmal ist halt besser die Goschn zu halten und eine Töpferl vom Manöverschluck zu opfern.

Noch dazu kam, dass das angewandte Risikomansgement damals noch sehr jung und auch noch nicht strukturiert in der ONR 49000 festgeschrieben war.

Wer die Geschichte detaillierter lesen und analysieren möchte, dem empfehle ich das Taschenbüchl von Homer. ISBN-13‎ 978-3866475366 auch als Hörbach bei Audible erhältlich.

Wir machen uns auf den Weg nach Ithaka, um dem Helden unseren Respekt zu erweisen.


So tuckern wir entlang der Insel Lefkada Richtung Süden.

Nach einem sehr kurzen Besuch auf der Onassis Insel Scorpio erreichen wir Ithaka. Warum so kurz?

Natürlich wissen wir, dass die Insel dem onassischen Reederei-Familienclan gehört.

Onassis war ja der Erzfeind der amerikanischen Bevölkerung nach dem er sich die US Präsidentenwitwe Jacky schnappte - oder hat Sie sich den Alten geschnappt? Egal, wir sind Österreicher und haben nix damit zu tun. Also rein in die geile Bucht, steht ja auch schon eine andere Megayacht dort. Wir sehen eine Reihe von Bojen. Das sieht ja, wenn man mit dem naiven Auge darauf blickt, sehr einladend aus. Jedenfalls wollen wir wissen was passiert.

(Ähnlichkeit mit Odysseus? - körperlich keineswegs!!).

Es dauert ca. 30 Sekunden bis wir von einem dunkel gestrichenem Motorboot an der Weiterfahrt gehindert werden.

Die einladenden Bojen erweisen sich als Absperrung und Tafeln weisen darauf hin, dass unsere Anwesenheit unerwünscht ist.

Kein Problem, gibt ja hier unendlich viele wunderschöne Buchten ohne protzige Angeberyachten die nur die Bucht mit Abgasen verstinken damit die Klimaanlage laufen kann und der Champagner beim schlürfen nicht warm wird.

Unserer wird auch nicht warm - wir trinken halt schneller....

Wir tuckern vorbei an einem eigenwilligen Hafen...

Eine halbe Stunde später schwimmen wir im Paradies!

Der Wind wird stärker und wir segeln zu dem verschlafenen Ort Frikes, dessen Hafen uns vor den anwachsenden Wellen schützen soll.

Im Dunklen tasten wir uns in den Hafen und dank meiner Topcrew und Seefrau Gabriele klappt das heikle Anlegemanöver im Blindflug ruhig, gelassen und fehlerfrei.

Der Ort bietet noch eine nette Bar fürs obligatorische und hochverdiente Anlegerbier, dann geht's ab in die Kojen.


Am nächsten Morgen wandern wir über die Insel in ein verschlafenen Bergdorf um

1. wieder mal die Beine zu vertreten und

2. die gegenüberliegende Bucht von oben zu sehen.(warum auch immer)

3. einem der größten Seefahrer der Literatur Respekt zu zöllen.


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