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Abenteuer Albanien

Aktualisiert: 18. Mai 2021

Wir verlassen Montenegro mit der Erinnerung an eine sehr freundliche und zuvorkommende Hafenbehörde und lassen uns auf das Abenteuer "Albanien" ein.

Die Überfahrten von Bar nach Shënjin erweist sich als eine Belastungsprobe für Magen und Nerven. Mit 2-3 Meter hohen Wellen, sieht man am Schiff stehend den Horizont nicht mehr. Der Kurs verlangt fast Quer zur Welle zu fahren. Wir setzen trotz wenig Wind das Vorsegel zur Stabilisierung des Schiffes. Der Wind nimmt später zu und wir schaffen Geschwindikeiten von über 7.5 Kn. Eine querschlagende Welle hebt den Rumpf ruckartig und neigt den Mast so tief, dass das Segel droht am Wasser zu streifen.



Der Hunger treibt uns hinter ein Cap das die Wellen etwas beruhigt. Wir kochen zu zweit, weil einer ständig die Pfanne am Herd halten muss.

Der Hunger ist gestillt, aber Erholung war das nicht.

Nach weiteren 4 Std Wellenrodeo erreichen wir den schützenden Hafen. Ein Industriehafen mit grossen Fischerei- und Transportschiffen.

Ein Security mit stolzer Uniform weist uns ein und hilft beim Festmachen der Leinen.



Wenige Minuten später kommt ein Mann von einer "Argentur" Er lädt uns auf ein "Anlegerbier" ein und wir füllt alle Formulare fürs Einklarieren aus. Um 10:00 früh möchte er die Papiere wieder zurück bringen. Wir vertauen das Schiff und richten uns auf eine ruhige Nacht im Hafen ein.

Um 06:00h ruft jemand unseren Schiffsnamen.

Wir müssen den Steg verlassen weil ein 100m Frachter seine Zement Ladung löschen möchte.

Es folgen 30 min heftige Diskusionen wo wir nun auf die Papiere des Agenten warten sollen.

Wir bekommen einen Platz zwischen zwei Fischkutter zugewiesen.



Um 08:00h erscheint der Hafenkapitän und bringt uns einen einfachen händisch ausgefüllten Schein. Der Agent erklärt uns 2 Std später dass das alles sei, und wir dafür €50 zu bezahlen haben.

Anfänglich konnte ich das nicht glauben. Erst beim Anlegen in Durrës wurde uns der Preis bestätigt. Anstelle eines "Marineros" kommt ein Agent und weist unsere Janola auf einen Platz ein. Er ist noch etwas romantischer wie der Platz am Vorabend. Neben Frachtkontainer, und unter einem Kran, der die Janola locker an Land gehoben hätte, wird die Janola an einem 3m breiten Gummipuffer festgemacht. Ich hasse diese Gummipuffer, sie färben schwarz ab.

Der Agent möchte ebenfalls 50€ kasieren, zusätzlich kommen noch 10€ / Tag für den Liegeplatz. Über Nacht sind das 2 Tage die zu zahlen sind. Dafür gibt es natürlich weder WC noch Dusche, nur den kurzen Weg in die Altstadt.

Wir beschließen vor dem Hafen vor Anker zu liegen und an Bord zu essen.



Am nächten Morgen erwartet uns eine lange Strecke von 50 SM bis zum nächsten wellengeschützten Platz. Der Wind ist wieder von vorne zu erwarten. Daher wird der Keilriemen nachgespannt, Öl kontrolliert und der Gashebel gewartet. Die Bilge ist trocken, auch sehr beruhigend.

... und auf geht's für 8 -10 Std durch die Wellen.



Vor Albanien liegen keine vorgelagerten Inseln und das Ufer ist sehr flach. Dadurch ist es erforderlich ausreichend Abstand zum Festland zu halten und dort zu fahren wo die Wellen schon etwas größer sind.

Tatsächlich erweist sich uns das Meer gnädig und die Wellenhöhe als moderat.

Wir können sogar mal einfach den Motor abstellen und baden gehen. Dies dient nicht so sehr der sportlichen Betätigung sondern dem dringenden Bedürfnis nach etwas Körperpflege.

Der Mangel an Duschen in albaniens Häfen macht sich langsam olfaktorisch bemerkbar.

Um 20:47 erreichen wir unseren Ankerplatz hinter der schützenden Mauer des Hafens direkt vor der Strandpromenade von Vlore..

Nach einer ruhigen Nacht nimmt der Wind am Vormittag wieder zu. Wir verlassen das, in den Wellen schaukelnde Schiff, mit dem Dinghy um den eher touristisch erscheinenden Ort zu erkunden.

Hinter 2 Reihen Hotels findet das albanische Leben statt.



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